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Litha Menan

Lugnasad - Schnitterfest

Zeit der ersten Ernte


Mit dem August beginnt die Erntezeit

Noch immer heiß brennt die Sonne und eine große Müdigkeit ist spürbar. Die Schaffenskraft des Sommers und die viele harte Arbeit machen sich bemerkbar. Wer sich gut um seine Saat gekümmert hat, wird jetzt mit den ersten goldenen Ähren belohnt. Hier und Jetzt zählt einfach der Moment. Wo stehe ich im Augenblick? Welche Früchte sind reif, welche sind bitter, was darf weiter wachsen und was kann ich ernten? Wo bin ich bereit, den ersten Schnitt zu machen? Entscheidungen sind an der Zeit. Wir übernehmen Verantwortung für das, was wir gesät haben und füllen zum Schnitterfest unsere Kornkammern, wie auch unsere erschöpften inneren Speicher auf.

Das Schnitterfest/ Kornfest / Lammas / Lugnasad

Nach dem ersten Kornschnitt kündigen die Stoppelfelder bereits den Herbst und das Ende der großen Wachstumszeit an. Besonders geprägt ist diese Zeit vom Lauf des Lebens in seinem immer wiederkehrenden Zyklus von Tod und Wiederkehr.

Um das Kornfest herum gibt es eine Vielfalt an unterschiedlichen Traditionen. Gefeiert wird es heute in der Nacht zum 1. August, doch als ländliches Bauernfest orientierte man sich ursprünglich am Mond. Auch die Mondfeste repräsentierten den Zyklus des Werdens und Vergehens. So feierte man Imbolc zum zunehmenden Halbmond, Beltane zum fruchtbaren Vollmond, Lugnasad zum abnehmenden Halbmond und Samhain zum Schwarzmond. Wieder andere schnitten das erste Korn zum 8. Vollmond nach Jul.

Verschiedene Persönlichkeiten fanden Verehrung und galten als wankelmütig. Je nachdem wie die Ernte ausfiel, zeigten sie ihr freundliches Gesicht, oder verwandelten sich in düstere Gestalten. Verehrt wurden der Korngeist, der Kornkönig, die

Kornmutter, die „Alte“, der Schnitter, die Schnitterin oder der keltische Lugh, der zu dieser Zeit von seiner göttlichen Gefährtin geopfert wird und den neuen Lebenszyklus nährt… Eine Kornmutter gab es in vielen Ländern und erhielt oft den Dank der Menschen als Erdengöttin, die die Menschen auch im Ackerbau unterwies. Unsere indigenen Vorfahren ehrten die Göttin Sif, deren weizenblondes Haar von den Zwergen abgeschnitten, und mit purem Gold ersetzt wurde. Getreide galt als das „Haar der Erdmutter“ – so wertvoll wie Gold.


 

Zu Lughnasad wurde die erste Getreideernte gefeiert und zugleich die energiegeladene Gewitterzeit geehrt.

Es ist eines von vier Mondfesten im keltischen Jahreskreis, welches zwischen der Sommersonnenwende (Litha) und der Herbsttag- undnachtgleiche (Mabon) liegt.


 

Bekannte Bräuche zum Schnitterfest Frisch gebackenes Brot, Musik und Tanz gehörten fast überall dazu. Das Backen der ersten Brote aus dem frischen reifen Korn stand symbolisch für den ganzen Weg der Verwandlung bis hin zur Reife. Mit besonderer Hingabe wurden Kräuter, Muttermilch, Asche, oder besonderes Wasser hinzu gegeben, oder es wurden Fladen kunstvoll mit kreativen Motiven aus Gemüse und Blumen belegt. Auch „Hahnen- und Hammeltänze“ waren beliebt, denn die Schwanzfeder des Hahnes und die Hörner des Hammels erinnerten an eine Sichel. Diese symbolisiert als Werkzeug sowohl das Vergängliche, den Tod und den Übergang, als auch als Mondsichel den großen Zyklus der Natur, dessen Rhythmus für die Feldarbeiten von großer Bedeutung war. Ein beliebtes Sprichwort zum Abschluss des Kornschnittes war: "Wir haben den Hahn gefangen", was so viel bedeutetet, wie: „wir befinden uns im Einklang mit der Zeit.“ Hahnenfedern oder auch ein Hahn waren Geschenke für den Sieger des Wett-Tanzes (Hahnentanz). Manchmal wurde als „Hahnenfeder“ auch ein wildes Mädchen bezeichnet. Meist ließ man auf den Feldern Ähren oder Wurzelteile und Samen der Pflanzen zurück („Haust“ oder „die letzte Garbe“), schmückte verbliebene Ähren rituell mit Blumen, oder band sie zu einer Kornpuppe (symbolisch für den Korngeist /dem Kornkönig /die Kornmutter/ die Alte /die Schnitterin). Manche Dörfer boten die letzte Garbe den Göttern als Geschenk, andere zeigten den Ahnen so ihre Verbundenheit zu den Naturzyklen. Wieder andere stellten Schmuck aus dem letzten Korn her, oder banden Sträuße. Auch heilkräftige Kräuterbuschen wurden um diese Zeit traditionell gebunden. An Ende des Tages zählt: das Neue entsteht auf dem Boden des Alten: Körner der letzten geernteten Ähren wurden unter das Saatgut des folgenden Jahres gemischt. Ein alter Faden einer neuen Spindel hinzugefügt. Alte Brotkrumen in einen neuen Teig hineingemischt… So finden wir auch in uns immer einen fruchtbaren Boden, auf dem etwas Neues wachsen kann.


In diesem Sinne wünschen wir euch einen erntereichen Sommer und ein genussvolles Lugnasad-Fest,


euer Team von Alkimia






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