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Ostara, das Fest der Frühjahrs-Tag-und-Nachtgleiche


Endlich ist es soweit! Die Stille des Winters endet und das reiche Frühlingsleben kehrt zurück. Im Februar wurden die Energien gesammelt, um jetzt im März lebhaft durch den Boden zu brechen. Wir beschäftigen uns gern mit den altehrwürdigen Jahreskreisfesten und würden euch dabei gerne mitnehmen. Jedes dieser Feste steht in enger Verbindung zur Natur und ist Teil des Zyklus. So steht der Frühling für die Aussaat, der Sommer für das Wachstum, der Herbst für die Ernte und der Winter für die Ruhe. Alles ist miteinander verbunden und ergibt einen Kreislauf von Geburt, Leben, Weisheit bis hin zum Tod. Sie bieten eine sehr schöne Gelegenheit, uns selbst als einen Teil der Natur zu erkennen und zu akzeptieren.

Voller Vorfreude blicken wir daher auf Ostara am 20. März. Es ist eines von vier Sonnenfesten im keltischen Jahreskreis, an dem sich zugleich die Jahresregenten ablösen.



Frühjahrstag- und Nachtgleiche - Moment des vollkommenen Gleichgewichts

Die keltischen Feste waren intensiv und voller Lebensfreude, aber auch durch tiefen Respekt auf die wechselnden Bedingungen der Natur gekennzeichnet. Der Zeitpunkt, an dem die Sonne genau zwischen der dunklen und der lichten Jahreszeit steht, wird auch „Äquinoktium“ oder „Ostara“ genannt. Tag und Nacht sind gleich lang - es ist die perfekte Balance zwischen den Mächten von Licht und Dunkelheit.



Die Natur zeigt uns die Richtung

Die letzten Vögel kehren zurück und die Hasen beginnen ihre Balztänze. Brünftige Hirsche buhlen um ein Weib. Die Hauptsaison der Regenwürmer und Waldameisen beginnt. Umgraben, losmarschieren (Krötenwanderung!), aus den Schneckenhäusern kriechen, sich stark machen, sich herausputzen, sich im eigenen Revier behaupten oder sich eines erobern, Kontakte knüpfen, um (s)einen Partner werben... All das sind Dinge, die uns die Natur nun vorlebt.



Das Feuer des Frühlingserwachens

Leidenschaft, Durchsetzungsvermögen und Vitalität können wir gestärkt in uns fühlen. Fruchtbarkeits- und Wachstumsrituale bringen neues Leben und Wärme in die auftauenden Gemüter. In beinahe allen Kulturen und Epochen findet man Fruchtbarkeitsfeste, die um diese Zeit herum gefeiert wurden.

Hierbei häufen sich immer wiederkehrende Elemente, wie Feuer, bäuerliche Weihen der Felder, fruchtbare Tiere und Rituale, die die Liebe in all ihren Formen stärken. Es ist eine wirklich schöne Zeit, neue Bänder zu knüpfen. Noch immer beliebt ist der gemeinsame Sprung übers Feuer, mit dem das Band zwischen zwei Menschen (Partnern, Freunden, Eltern und Kindern...) für ein weiteres gemeinsames Jahr bekräftigt wird.


Kreiere dein persönliches Ostara-Ritual, zum Beispiel mit einer Räucherung!



Das Weibliche wird besonders geehrt

Oftmals wird die Göttin Ostara mit diesem Tag in Verbindung gebracht und das gleichnamige Fest zu ihren Ehren ausgerichtet. Ihre erste Erwähnung als „Easter“ findet sie im Jahre 870 n. Chr., in den Schriften des Mönchs Beda. „Ostara“ wurde vom Sprachwissenschaftler Jacob Grimm einige Jahrhunderte später die Frühlingsgöttin genannt.

Es ist eine sehr umstrittene Götterbezeichnung, da es vor den Aufzeichnungen des Mönchs keinerlei Belege für die Göttin gibt. Manche meinen, dass er einfach den Monatsnamen abwandelte oder gar den Namen zur Christianisierung verfälschte. Dieser Ansicht war auch Jacob Grimm.


Die Aspekte der Göttin der Fruchtbarkeit, der Liebe, der Leidenschaft und des Wachstums spiegeln sich ebenfalls in der Vanengöttin Freyja wieder. Die Vanen - das älteste der beiden Göttergeschlechter des nordischen Pantheons - stehen für Ackerbau, Herdfeuer, Fruchtbarkeit, Erdverbundenheit und Wohlstand.

Somit liegt die Vermutung nahe, dass Ostara einer der Beinamen Freyjas ist und wir insgeheim die schöne Göttin ehren und ihr an diesem Tage beweisen, dass die Früchte der Liebe aufs Neue erblühen und wachsen werden. Zu keiner Zeit im Jahr stehen die Aspekte der Venus so deutlich im Vordergrund wie jetzt.


Als Schirmherrin der Völven weist Freyja den Völven ihren Weg, welche sich auch heute noch zur Tag- und Nachtgleite über uralte Rituale mit ihrer Göttin verbinden. Völven waren angesehene selbstbestimmte Frauen mit Stab, die als Heilerinnen, Priesterinnen und Schamaninnen oder Seherinnen die Geschicke einer Gemeinschaft zu lenken wussten. Sexualmagie, Geburtsbegleitung, Traumdeutung oder die Arbeit mit Krafttieren gehörten zu ihren persönlichen Neigungen.



Zeit für deinen Aufbruch

Auch wir können wieder bewusster Kraft aus dem Frühlingserwachen schöpfen. Samen treiben aus und wollen genährt werden. Wir fassen neue Gedanken, Ziele und Ideen, und achten darauf, wie wir sie nähren wollen, oder auf welchem Boden wir sie gedeihen lassen. Welche Projekte haben eine gute Grundlage, um sie jetzt in Angriff zu nehmen und wo muss noch ein besserer Nährboden geschaffen werden? Warte nicht länger, genau jetzt ist die richtige Zeit dafür. Nicht, dass wir uns am Ende fragen müssen, auf welchem Mist sie gewachsen sind... ;-) Es gilt, Mut zu fassen, die eigene Energie wieder langsam nach außen zu richten und den Rufen unserer Herzen Taten folgen zu lassen.




Entzünde dein eigenes kleines Ostara-Feuer!


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